02.11.2015 | Sport & Freizeit

Trail Running – kann jeder!

Trail Running - was ist das genau? Auf den Berg rauf laufen?

Wer tut sich so etwas an? Warum laufend bergauf? Das waren einige meiner ersten Gedanken zum Thema Trail Running. Was sich genau hinter diesem Sport verbirgt, erzählt der Tiroler Harald Angerer. Er läuft aus Leidenschaft auf die Berge! 

Laufend bergauf und bergab

Ich selbst laufe gerne gemütlich am Schwarzsee, 1-2 Runden zu je 2,5 km, für mich völlig ausreichend. Trotzdem wollte ich mehr über Trail Running (Geländelauf) wissen. Netterweise stand mir für all meine Fragen Harald Angerer (Journalist bei der Tiroler Tageszeitung) und ein begeisterter Trail Runner (Landschaftsläufer), zur Verfügung. Naturliebend, nicht verbissen, sondern mit Herz läuft er selbst bis zu 5 Mal in der Woche auf die umliegenden Berggipfel.

Kitzbüheler Horn

Seine Aussage: „Wir haben einen Spielplatz der Natur vor unserer Haustür, welch Luxus“. Er selbst läuft seit 2011 und spricht auch von einem Drang den er auf seiner Homepage „Auffi muas i“ mit viel Charme beschreibt.

Harald, wie bist du zum Trail Running gekommen? - Früher war ich mit dem Mountainbike unterwegs, aus Zeitnot und Übergewicht begann ich 2008 zu laufen und dann 2011 mit dem Trail Running, dem „Landschaftslauf“, wie ich es in Deutsch bezeichnen würde. Ich wollte einfach hinaus in die Natur und in unserer Region ist es naheliegend, dann Trailrunner zu werden. Aber es lockten natürlich auch die Berge. Es ist ein unglaublich belohnendes Gefühl am Gipfel zu stehen und die Aussicht zu genießen.

Wenn man mit Trail Runing beginnen will, auf was soll man besonders achten? - Eine gewisse Grundkondition ist schon Voraussetzung. Eine Stunde sollte man in etwa durchlaufen können. Man beginnt im leicht hügeligen und auf technisch wenig anspruchsvollen Wegen und steigert sich dann. Bergauf läuft man anders, die Schritte sind kürzer, das Tempo geringer und hin und wieder geht man auch oder man bleibt kurz stehen um die Gegend genießen, dass gehört für mich einfach dazu. Bergab ist es wichtig auf dem Vorfuß zuerst aufzusetzen, so werden die Knie geschont, denn der Oberschenkel wirkt dann als Stoßdämpfer. Den Oberkörper sollte man etwas in Vorlage halten, mit den Schultern bestimmt man die Geschwindigkeit. Sind sie weit vorne geht’s schneller bergab, sind sie weiter hinten geht’s langsamer. Aber bitte nie in Rücklage laufen.  

Du nimmst ja auch bei Wettkämpfen teil, wie bereitest du dich darauf vor? - Ich brauche Wettkämpfe für mich um mich über das Jahr zu motivieren. Zwei Hauptwettkämpfe nehme ich mir immer vor. Einen zu Sommerbeginn und einen zum Ende des Sommers. Eine Vorbereitung für Ultraläufe wie z.B. über 60 km und 2.500 Höhenmeter ist wichtig. Nicht nur für den Körper, auch für den Kopf. Ab einer gewissen Laufdauer spielt die Psyche eine wichtige Rolle. Es gibt Phasen bei langen Wettkämpfen wie z.B. beim Karwendel Marsch (52 km und 2.281 Höhenmeter) da fragt man sich dann schon des Öfteren selbst: „Warum mache ich das?“ Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb ist es ein sehr lässiges Gefühl 6 Stunden später im Ziel zu sein. Mein schönstes Erlebnis war heuer kein Wettkampf, sondern ein privates Projekt. Ich habe den KAT-Walk, das ist ein Weitwanderweg in unserer Region der sich über 110 km und 6500 Höhenmetern erstreckt, in einem Stück, in 26 Stunden geschafft. Das war etwas ganz besonderes.

Harald, wie viele Berge hast du schon laufend bewältigt? - Es gibt ein paar fixe Berge, die ich über das Jahr regelmäßig laufend bewältige, wie zum Beispiel den Hahnenkamm, das Kitzbüheler Horn und natürlichen meinen Hausberg, die Hohe Salve. Der Tristkogel ist hingegen ein Gipfel, der mir leider noch fehlt in der Sammlung. Aber zählen tue ich die Gipfel nicht. 

Wie entspannst du dich nach einem Wettkampf? Geht´s dann gleich wieder laufend in die Berge? - Nach einem Wettkampf laufe ich am nächsten Tag ganz locker und die Tage danach bin ich dann meist mit dem Mountainbike unterwegs. Dann sind die Beine bald wieder bereit für neue Herausforderungen.

Kannst du uns zur richtigen Ausrüstung etwas sagen? - Ganz wichtig sind gute Laufschuhe mit ordentlichem Profil. Bei den Schuhen sollte man nicht sparen. Bei der Bekleidung reicht grundsätzlich normale Laufkleidung. In der Natur geht´s nur etwas lockerer zu, die Hose muss also nicht knall-eng sein. Für längere Strecken ab 2 Stunden ist die Mitnahme eines speziellen Laufrucksacks zu empfehlen. Dieser soll mit einer Notfallausrüstung bestückt sein. Dazu gehört eine Rettungsdecke, ein kleines Erste-Hilfe-Paket und das Handy. Bezüglich Ausrüstung würde ich jedem empfehlen, sich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen. 

Was machst du im Winter, wenn die Wanderwege verschneit sind? - Im Winter laufe ich weniger, da gehe ich mehr Skitouren. Die sind auch die perfekte Vorbereitung für meinen Fixtermin, für den Vertical-Up, bei dem es darum geht, die Streif so schnell wie möglich von unten nach oben zu bewältigen. Aber das Laufen im Schnee kann schon auch was, entweder auf den Winterwanderwegen oder auch mal einfach so querfeldein. 

Würdest du generell sagen, dass sportliche Betätigung in der Freizeit wichtig ist? - Für mich ist der Sport ein sehr wichtiger Ausgleich zum Beruf. Ich bin dadurch leistungsfähiger und Stresssituationen stecke ich leichter weg. Ich kann es nur jedem empfehlen. Abgesehen davon kann jeder, wirklich jeder, Trail Running betreiben. 

Läufst du lieber alleine oder in der Gruppe? Brauchst du Musik zum Laufen? - Wenn ich längere Läufe unternehme, ist es ganz fein, jemanden dabei zu haben. Aber auch lange Trainingseinheiten, die man alleine bestreitet, sind wichtig. Bei den Wettkämpfen ist man zwar unter Menschen, aber letztlich doch mit sich alleine. Diesen Umgang mit sich selbst muss man erst lernen. Musik brauche ich fast nie, lediglich wenn ich etwas Ablenkung brauche. Grundsätzlich mag ich das Geräusch und meine Schritte auf dem Boden beim Laufen. Ich höre auch gerne was um mich herum geschieht. 

Dein Lieblingsuntergrund zum Laufen? - Ich nehme wie´s kommt, aber wenn ich so nachdenke, ist ein weicher Almboden schon besonders fein zum Laufen. 

Lieben Dank Harald für deinen Einblick zum Trail Running und die tollen Bilder! Hab mir fest vorgenommen mein Lauftraining wieder aufzunehmen. Für einen Berglauf mit Harald wird ausreichend Kondition benötigt!

Auffi muas i  – Alle Geschichten von Harald

Vertical Up – Die Streif bergauf!       

KAT-Walk 

Fotos©Harald Angerer

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