17.10.2021 | #LocalHeroes

#LocalHeroes | Friedhofswärter Sigi – In der Ruhe liegt die Kraft

Im Jahr 865 rief Papst Gregor IV den 1. November zum Allerheiligen Gedenktag aus.

Auf den Friedhöfen herrscht an den Tagen vor dem 1. November hektische Betriebsamkeit: Die Gräber werden auf das bevorstehende Gedenkfest vorbereitet und Winterfest gemacht. In dieser Zeit hat auch der Friedhofswärter einiges mehr zu tun.

Der Friedhofswärter sitzend in der Garage

Friedhofswärter ein Traumberuf

Firedhofswärter mit Schubkarre
Der Friedhofswärter vor einem Grab
Der Friedhofswärter sitzend in der Garage
Firedhofswärter mit Schubkarre
Der Friedhofswärter vor einem Grab
Der Friedhofswärter sitzend in der Garage

Als der gelernte Bäcker und leidenschaftliche Eishockeyspieler Sigi Haidegger 1994 seine Karriere in der Gemeinde Kitzbühel als Friedhofswärter und Totengräber antrat, war ihm nicht bewusst, dass er seinen Traumberuf gefunden hatte.

Ich genieße meine Arbeit mit den Einheimischen

Zwei Meter tief wird ein Erdgrab ausgehoben. In den ersten fünf Jahren musste Sigi die Gräber noch mit der Hand schaufeln. Danach, so erzählt er uns, bekam er einen kleinen Bagger zur Verfügung gestellt. Heute ist dieser Bagger allerdings nicht mehr so oft im Einsatz. Waren es zu Beginn seiner Karriere noch 70 bis 80 Erdbestattungen pro Jahr, sind es heute nur mehr 20 dieser Art. Bei den verbleibenden Beerdigungen fällt die Entscheidung meist auf Urnengräber. Beim Ausheben von bestehenden Gräbern aus den 70er- und 80er-Jahren muss Siggi besondere Vorsicht walten lassen, um den bestehenden Sarg nicht zu beschädigen. Denn die Beisetzung der Körper erfolgte damals in Plastiksäcken, welche auf keinen Fall aufplatzen sollten.

Der Friedhofswärter beim Zusammenrechen vom Laub
Der Friedhofswärter mit einer Schubkarre
Der Friedhofswärter beim Arbeiten
Der Friedhofwärter fotografiert durch den Spalt der Garagentür
Der Friedhofswärter beim Zusammenrechen vom Laub
Der Friedhofswärter mit einer Schubkarre
Der Friedhofswärter beim Arbeiten
Der Friedhofwärter fotografiert durch den Spalt der Garagentür

Der Friedhof

Bei aktuell rund 3.000 Gräbern zählt das Entleeren der Müllkübel zu den wesentlichen Aufgaben des Friedhofwärters –  natürlich getrennt zwischen Bioabfall und Restmüll. Rund um Allerheiligen werden die Abfalleimer bis zu 3 Mal am Tag geleert.

Für Sigi ist es wichtig, dass der Friedhof zu jeder Jahreszeit ordentlich aussieht. So recht er regelmäßig das Laub zusammen, im Winter befreit er die Hauptwege und die Stiegen vom Schnee und im Frühjahr füllt er den Schotter zwischen den Gräbern auf. Der Kitzbüheler Stadtbauhof übernimmt mehrmals im Jahr das trimmen der Hecken. 

Die schöne Aussicht und die Stille, die am Friedhof an den meisten Tagen herrscht, sind für Sigi unbezahlbar.

Am 1. November abends ist der Friedhof wunderschön, überall leuchten Grablichter und die Gräber schön beinand sind, so Sigi.

Es kann schonmal passieren, dass i mit einer Gartenschaufel oder Schubkarre aushelfen muss – aber dazu bin i ja da

Sigi Haidegger

Wanderung über den Friedhof Kitzbühel

Der Friedhofswärter vor einem Grab
Der Grabstein von Toni Sailer
Der Grabstein von Christian Pravda
Der Grabstein von Familie Huber
Der Grabstein von Peter Aufschnaiter
Der Grabstein von Meinhard Schwarzenegger
Der Friedhofswärter vor einem Grab
Der Grabstein von Toni Sailer
Der Grabstein von Christian Pravda
Der Grabstein von Familie Huber
Der Grabstein von Peter Aufschnaiter
Der Grabstein von Meinhard Schwarzenegger

Der Friedhof mit der Liebfrauenkirche, der Pfarrkirche zum heiligen Andreas und der Ölbergkapelle ist auch für Gäste ein Anziehungspunkt.

Bei einem Spaziergang über den Friedhof kann man jederzeit nach einem bestimmten Grab gefragt werden, so Sigi.

Es gibt viele Berühmtheiten auf dem Kitzbüheler Friedhof. So geht es vorbei an den Gräbern vom Skiwunderteam Toni Sailer, Christian Pravda und Fritz Huber. Am Grab vom Tibetforscher Peter Aufschnaiter wehen immer bunte Tibetfahnen. Das Grab von Meinhard Schwarzenegger besucht sein Bruder Arnold Schwarzenegger jedes Mal, wenn er in Kitzbühel zu Gast ist.
Auf dem Kitzbüheler Friedhof gibt es aktuell 20 Ehrengräber der Stadt. Diese letzten Ruhestätten werden von den Kitzbüheler Gärtnern gepflegt, für die anderen Gräber sind die jeweiligen Angehörigen verantwortlich.

Biler der Renaissance auf einer Holzwand
Der Friedhofswärter von einem der Bilder

Fast so wie Leonardo da Vinici

Leonardo da Vincis Vitruvianischer Mensch ist ein Symbol für die Ästhetik der Renaissance und eines der bekanntesten Bildmotive der Geschichte. Die Zeichnung des vitruvianischen Menschen wurde Ende des 15. Jahrhunderts angefertigt, das Konzept der Zeichnung stammt jedoch vom römischen Architekten und Ingenieur Vitruv. Dessen geometrische Beschreibungen vom menschlichen Körper erweckten das Interesse Leonardo da Vincis, der sich mit der Anatomie des Menschen eingehend befasste. Der Vitruvianische Mensch ist eines der am meisten vervielfältigten Bildmotive. Am 2. Mai 2019 jährte sich der 500. Todestag Leonardo da Vincis. Aus diesem Anlass entstand das Kunstwerk weRone des österreichischen Künstlers Mathias Kniepeiss, das Weltweit für aufsehen sorgte. Sigi Haidegger war das Gesicht zum Kunstwerk.

Das Bild zeigt alle Hautfarben, männlich, weiblich, alt, jung, die Religionen und es sagt aus, dass der Mensch nur eins ist, egal welche Hautfarbe, welche Religion

Der Friedhofswärter in seinem roten Jeep von Vorn
Zeitungsartikel der HCI - Haie
Der Friedhofswärter in seinem roten Jeep von der Seite
Der Friedhofswerter neben seinem roten Jeep
Der Friedhofswärter in seinem roten Jeep von Vorn
Zeitungsartikel der HCI - Haie
Der Friedhofswärter in seinem roten Jeep von der Seite
Der Friedhofswerter neben seinem roten Jeep

Vom leidenschaftlichen Eishockeyspieler zum leidenschaftlichen Schrauber

Der leidenschaftliche Eishockeyspieler Sigi ist vielen Kitzbühelern noch mit seiner oft härteren Spielweise im Gedächtnis.

Eishockey war mein Leben – meint Sigi

Sigi verbrachte unzählige Stunden am Eislaufplatz am Lebenberg, trainierte mit der ersten Mannschaft und war Übungsleiter für die Kleinen und Jugendlichen. Profi war er keiner, meinte er, sondern eher ein Halbprofi, da er nebenbei ja immer arbeiten gegangen sei. In seiner Laufbahn hat es der ehemalige Spieler auf insgesamt 1.2358 Strafminuten gebracht. Inzwischen ist sein Hobby um einiges ruhiger geworden. Sigis Leidenschaft ist heute das Schrauben an seinen beiden Jeeps Jahrgang 1974 und 1978. Gemeinsam mit seinen besten Kumpels verbringt der Friedhofswärter seine Freizeit in der Garage beim Schrauben an den Oldtimern. Sichtlich stolz ist er auf seinen roten Jeep.

local heroes collage

#LocalHeroes aus Kitzbühel

Es sind die Menschen, die Kitzbühel und seine Feriendörfer Reith, Aurach und Jochberg so besonders machen. Genau um diese Persönlichkeiten geht es in unserer „LocalHeroes“ Serie, in der die wahren Helden unserer Region ins Rampenlicht gerückt werden. Sie selbst würden sich nie als Helden bezeichnen, doch das sind sie: Denn nur durch ihre Leidenschaft für das, was sie tun, wird für uns alle das einzigartige Kitzbüheler Lebensgefühl erlebbar.

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