Wer suchet, der findet
Nur wenige machen sich die Mühe und gehen zum Fundamt im Kitzbüheler Rathaus. Aus diesem Grund lassen sich dort viele spannende Gegenstände finden. Der Leiter der Stadtpolizei Kitzbühel, der gemeinsam mit seinen Kollegen das Fundamt betreut, hat einen kleinen Einblick ermöglicht.
Schubladen voll mit Brillen, Schlüsseln und vielem mehr
In der Hochsaison werden deutkich mehr Gegenstände an das Fundamt übergeben als in der Nebensaison. Zu den häufigsten Gegenständen gehören hier beispielsweise Schlüssel oder auch Handys. Ebenfalls warten unzählige Brillen darauf, von ihren Besitzern abgeholt zu werden. Ob eine günstige Brille oder eine Designerbrille, hier findet sich alles.
Fundgegenstände
Alle Fungegenstände, die im Fundamt Kitzbühel abgegeben werden, können hier ein Jahr lang abgeholt werden. Bei Geldbörsen oder Ausweisen versuchen die Zuständigen zudem, die Besitzer ausfindig zu machen, und senden es ihnen zu. Falls etwas verloren geht, lohnt es sich auf jeden Fall, dem Fundamt einen Besuch abzustatten. Wenn sich nach einem Jahr kein rechtsmäßiger Eigentümer meldet, so wird der Gegenstand versteigert, zum Kauf angeboten oder für einen guten Zweck weitergegeben. Besonders beliebt für den Verkauf sind Fahrrader. Die können zum Teil zum richtigen Schnäppchen-Preis ersteigert werden.
Für einen guten Zweck
Brillen, die niemand mehr vermisst, gehen an einen Optiker in Kitzbühel. Sie werden dort repariert und für einen guten Zweck weitergegeben. Handys, die funktionieren, werden nach einem Jahr an die Rettung übergeben, auch für einen guten Zweck. Gut zu wissen: es wird nichts weggeworfen. Ausgenommen von dieser Regelung sind Dokumente oder Schlüssel, diese müssen nach mehreren Jahren zerstört werden. Echter Schmuck landet nach einem Jahr z.B. beim Juwelier und wird wiederverwertet.
Kuriose Fundgegenstände
Herr Burgmann, der Leiter der Stadtpolizei, berichtet über einen sehr kuriosen Fall. Vor einigen Jahren wurde ein abgetrennter Mittelfinger beim Fundamt abgegeben und es konnte sogar dank des Krankenhauses herausgefunden werden, zu wem dieser Finger gehört. Es werden auch ab und zu Gebisse abgegeben, die jedoch in den meisten Fällen nicht mehr abgeholt werden. Für das jährliche und weltbekannte Hahnenkammrennen gibt es direkt im Zielgelände ein eigenes Fundbüro. Die Verantwortlichen können es oft gar nicht glauben, was dort alles abgegeben wird. Neben unzähligen Kleidungsstücken sind auch Rucksäcke und Handtaschen im Fundbüro beliebt.
Vom Finder zum Besitzer
Nach einem Jahr kann auch ein Finder zum Besitzer des Fundstückes werden. Der Finder hat die Möglichkeit, den gefundenen Gegenstand über den Zeitraum eines Jahres bei sich Zuhause zu lagern. Jedoch darf der Gegenstand offiziell erst nach einem Jahr behalten werden.
Laut der Stadtpolizei ist die Abholung im Vergleich zu der Anzahl der verlorenen Gegenstände eher mager. Typische Gegenstände im Winter können auch Skier oder Skistöcke sein. Zudem gibt es von bekannten Lokalen haufenweise Kleidersäcke mit vergessener Kleidung der Gäste.